Steht ein Richtungswechsel an? Warum berufliche Zufriedenheit ein Prozess ist

Zuletzt aktualisiert am 06/09/2024 |   geschrieben von Katja Smigerski
Katja Smigerski

Manchmal kommt der Moment, an dem wir innehalten und uns fragen: Bin ich beruflich noch auf dem richtigen Weg? Denn berufliche Zufriedenheit ist ein Prozess – einer, der uns mal mehr, mal weniger liebevoll dazu einlädt, regelmäßig unsere Bedürfnisse zu hinterfragen und neue Entscheidungen zu treffen. Auch ich selbst spüre seit Wochen immer stärker das Bedürfnis nach Veränderung. In diesem Beitrag teile ich meine Gedanken dazu und zeige an meinem eigenen Beispiel, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu hören und offen für neue Möglichkeiten zu bleiben.

In den vergangenen Wochen bewegt sich viel in mir: Meine Selbständigkeit nimmt immer mehr Fahrt auf, und wenn ich meinen Monatsrückblick mache, freue ich mich darüber, wie viel sich tut – auch wenn ich oft das Gefühl habe, mehr tun zu müssen.

Ich vertraue immer mehr darin, dass meine Intuition mir den Weg zeigt und nehme die Höhen und Tiefen an, die eine Selbständigkeit mit sich bringt. Meine Grundhaltung dabei verfestigt sich mit jedem Tag:

Jeder einzelne Schritt ist eine Erfahrung, die uns weiterbringt. Ob wir sie als gut oder schlecht bewerten, liegt allein an uns. Warum also nicht direkt schauen, was das Positive daran ist?

Ich liebe die Freiheit der Selbständigkeit: Dinge auszuprobieren, Neues zu lernen, meine Zeit frei einzuteilen. Angebote zu kreieren, die mir Spaß machen und meinen Kund:innen weiterhelfen. Ich genieße die Arbeit mit meinen Kund:innen und liebe es zu sehen, wie sie ihren Weg gehen, Erkenntnisse gewinnen, entdecken, was möglich ist, und sich trauen, die nächsten Schritte zu gehen.

Ich liebe meinen Job.

Mein Strahlen nach einem Coaching: Ich liebe meinen Job.

Ich schätze den Austausch in Mentoring-Gruppen und mit Frauen, die für mich wie Kolleginnen sind. Ich habe großen Spaß an den Interviews, die ich für meinen Blog führen darf. Und doch spüre ich immer mehr, dass etwas nicht ganz so passt. Die berufliche Zufriedenheit bröckelt und es fühlt sich ein wenig an wie ein goldener Käfig, den ich mir geschaffen habe.

Bedürfnisse verändern sich, berufliche Zufriedenheit auch

Durch achtsame Beobachtung, Selbstreflexion und Offenheit habe ich drei Faktoren erkannt, die aktuell für mich nicht (mehr) gut passen:

1. Viel Arbeit im Homeoffice

Auch wenn ich zunehmend auch Coachings in Präsenz in Co-Working-Räumen gebe, findet der Hauptteil meiner Arbeit zu Hause statt. Ich habe hier mein Büro, das ich nach meinen Wünschen eingerichtet habe, aber ich merke zunehmend, dass es mir nicht guttut, physisch und mental wenig Raum zwischen Business und Privatleben zu haben.

2. Mir fehlt der Teamspirit

Ich liebe es, mein Business nach meinen Regeln zu gestalten und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Wenn ich Fragen habe, kann ich sie in Mentoring-Gruppen stellen, in denen ich bin. Gedanken, Ideen und auch Sorgen kann ich mein Kolleg:innen teilen.

Aber es gibt da noch einen feinen Unterschied: Gemeinsam an etwas Großartigem zu arbeiten und für eine Vision loszugehen, ist nochmal etwas anderes. Und das fehlt mir.

Bei diesem Thema wusste ich schon zu Beginn meiner Selbständigkeit, dass das ein Thema werden könnte. Aber die Begeisterung und der Drang nach Freiheit waren größer. Ich dachte: Okay, du startest einfach mal alleine, dann baust du dir ein Team auf und hast beides – die Freiheit und Führung (die mir auch wichtig ist) und das gemeinsame Engagement für eine Vision.

Dabei habe ich nicht bedacht, dass es Zeit braucht, bis ich im neuen Berufsfeld und in der Selbständigkeit ankomme. Dass alte Muster zum Vorschein kommen, die mich am Vorankommen hindern. Dass es Zeit braucht, sie zu erkennen und aufzulösen.

3. Finanzielle Sicherheit

Meine Aufträge und Einnahmen nehmen zu und dennoch ist es ein steter Prozess, der Zeit braucht. Ich habe nie so wirklich an das berühmt-berüchtigte Sommerloch geglaubt, aber diesmal habe ich es deutlich gespürt. Es kommt natürlich auf das Geschäftsmodell an, aber in der Selbständigkeit schwanken die Umsätze. 

Das kann Ängste hervorrufen. Ich bin grundsätzlich eher ein risikofreudiger Typ und weiß, dass sich alles positiv entwickelt. Aber auch ich durfte feststellen, dass es bei mir zur ein oder anderen Gefühlsachterbahn geführt hat.  

Hätte ich das nicht vorher wissen müssen?

Nein, ich habe mich weiterentwickelt, und damit auch meine Bedürfnisse. Meine berufliche Neuorientierung startete kurz vor der Coronapandemie. Zu dieser Zeit arbeitete ich in einem wunderschönen Gebäude, das nach dem Open Space Konzept angelegt war. Das heißt, außer den Meetingräumen und Toiletten gab es keine abgegrenzten Räume. 

Als mit Corona die Homeoffice-Zeit kam, war das wie ein Aufatmen für mich: Ich hatte Ruhe, weniger Reize, die auf mich einstürmen, erstmal nicht mehr so viele Meetings und keinen Anfahrtsweg. Ich erkannte, dass ich hochsensibel bin und dass mein System deutlich überlastet war.

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Jetzt, etwas mehr als 4 Jahre später, in denen sich sehr viel geändert hat, merke ich, dass auch das noch nicht der Idealzustand ist. Diese Erkenntnis ist nur durch die Erfahrung möglich und ich bereue keinen meiner Schritte – auch wenn ich natürlich in der Rückschau so manches anders gemacht hätte. 

Auch an dieser Stelle greift eine Grundregel:

„Verstehen kann man das Leben oft nur rückwärts, doch leben muss man es vorwärts.“ Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und Schriftsteller

Meine aktuellen Ideen für mehr Zufriedenheit im Job

Wenn du identifiziert hast, wo es hakt, kannst du Lösungen entwickeln. Meine aktuellen Ideen sind:

  • Einen Minijob suchen, bei dem ich Teil eines Teams bin, mehr „rauskomme“, ein kleines Fixeinkommen und einen Ausgleich zur Kopfarbeit habe. Da ich gerne im Garten werkele, habe ich eine ökologische Staudengärtnerei hier im nahen Umfeld im Blick.
  • 1–2 Gleichgesinnte finden, Kompetenzen zusammenbringen und gemeinsam Produkte oder Projekte entwickeln. Das würde auf den Teamspirit einzahlen, und je nach Art der Zusammenarbeit auch die anderen beiden Aspekte einbeziehen.
  • Einen Teilzeitjob suchen und wieder Teil eines bestehenden Teams werden, ergänzend zur Selbständigkeit. Wichtig ist hier, dass es meine Selbständigkeit nicht wesentlich einschränkt und eine Wertepassung da ist. Im Idealfall beflügelt sich beides.

Ich bin sicher: Ich finde einen Weg. Denn genau das ist es, was zu beruflicher Erfüllung führt:

  • Die eigenen Bedürfnisse im Blick behalten
  • Regelmäßige Selbstreflexion: Bin ich noch auf Kurs?
  • Achtsam und offen sein, mutig Erfahrungen machen
  • (Selbst-)Vertrauen und der Intuition folgen

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Wie kann ein Coaching bei beruflicher Zufriedenheit helfen?

Ich selbst habe schon viel Coachingerfahrung gesammelt, sowohl im selbst gecoacht werden als auch im Coachen von anderen. Coaching ist unglaublich wertvoll, unter anderem für diese Aspekte:

Du kommst schneller zu neuen Sichtweisen

Coaching hilft dir dabei, blinde Flecken aufzudecken und dich selbst besser kennenzulernen. Ein Coach stellt Fragen, die dir dabei helfen. Natürlich kannst du auch viel in Eigenregie erarbeiten, der IKIGAI Prozess ist das beste Beispiel dafür. 

Aber: Du reflektierst immer nur auf Basis deines aktuellen Bewusstseins. Im Prozess mit professioneller Unterstützung gehst du tiefer und stellst dich auch den Fragen, die du alleine (unterbewusst) vermeidest. Du kommst zu neuen Sichtweisen und Ideen, die dir alleine verborgen bleiben. 

Du stärkst deine Selbstwirksamkeit

Die primäre Intention im Coaching ist das Ziel, zu beruflicher Zufriedenheit zu gelangen und eine neue Perspektive zu entwickeln. Damit legst du die Basis für einen Beruf, der dich dauerhaft zufrieden macht und dir Erfüllung schenkt. 

Aber neben dem offensichtlichen Erkenntnisprozess stärkst du dein Selbstbewusstsein. Du gewinnst an Selbstvertrauen und gelangst zu mehr Selbstwirksamkeit und Resilienz. d. h. du lernst, auch künftig neuen Herausforderungen souveräner zu begegnen. 

Durch die intensive, systematische Selbstreflexion und den Austausch dazu schulst du deine Fähigkeit, Bedürfnisse wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Zudem lernst du, welche Fragen du dir stellen kannst, um immer wieder aufs Neue zu prüfen, ob du auf Kurs bist. Du bekommst Tools/Arbeitsblätter an die Hand, die du immer wieder nutzen kannst, nachdem du den Prozess einmal gemeinsam durchlaufen bist.

Was brauchst du für mehr Zufriedenheit im Job?

Nutze mein kostenfreies Erstgespräch per Telefon oder ZOOM und wir schauen gemeinsam, was du brauchst, um dein Ziel zu erreichen. Vielleicht purzeln ein paar Erkenntnisse oder Ideen dabei heraus, vielleicht ist meine Unterstützung sinnvoll für dich. Lass es uns herausfinden!

Fazit

Berufliche Entwicklung ist kein gerader Weg. Erfahrungen entstehen im Gehen – es ist mehr eine sehr spannende Reise. Und im Grunde kannst du das auf das gesamte Leben übertragen.

Da fällt mir ein passendes Zitat ein:

„Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“

Wie wahr.

Über die Autorin

Katja Smigerski ist kreativer Freigeist, Kommunikationsprofi, ausgebildeter Life & Business Coach (IHK) und Hypnotiseurin (TMI).

Die Darmstädterin unterstützt sensible, ehrgeizige Frauen bei ihrer beruflichen Neuorientierung. Ihre Überzeugung: Für einen erfüllten Job braucht es beides, Sinn und eine gesunde Selbstfürsorge.

In diesem Blog teilt sie Erfahrungen, Gedankenanstöße, Expertenwissen und Inspiration, die Impulse für mehr Klarheit, Selbstvertrauen und Umsetzung liefern.

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