Hochsensibel im Beruf: Auf was solltest du bei der Jobwahl achten?

Zuletzt aktualisiert am 06/02/2024 |   geschrieben von Katja Smigerski
Katja Smigerski

Hochsensibilität ist ein Thema, das seit Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Eine eindeutige Definition gibt es (noch) nicht, aber in einem Punkt sind sich Expertinnen und Experten einig: Hochsensible Menschen nehmen Sinnesreize von außen deutlich stärker wahr als andere. Da ich selbst und auch meine Kundinnen überwiegend hochsensibel sind, habe ich mich schon viel damit beschäftigt. 

In diesem Beitrag teile ich mit dir unter anderem, welche 11 typischen Merkmale hochsensible Menschen aufweisen und worauf du bei der Jobwahl achten darfst, wenn du dich zu dieser Gruppe zählst. Wie immer ist der Beitrag gespickt mit vielen Erfahrungen – von mir wie auch von meinen Kundinnen.

Was zeichnet hochsensible Menschen aus?

Wie ich zur Erkenntnis kam: Ich bin hochsensibel!

Gerne möchte ich mit meiner persönlichen Geschichte in das Thema einsteigen: Schon immer bezeichnete meine Mutter mich als „Sensibelchen“. Das mochte ich nicht, denn ich assoziierte es damals damit, schwach und empfindlich zu sein. Nicht ohne Grund, denn in meiner Kindheit führte es vor allem dazu, dass ich in der Schule gemobbt wurde. Also wahrlich nichts Erstrebenswertes – so mein Gedanke.

Corona brachte das Thema wieder zum Vorschein

Spätestens in der Corona-Pandemie kam ich dann wieder damit in Kontakt. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie ich im März 2020 sonntags mit meiner Chefin telefonierte. Wir überlegten gemeinsam, was die aktuelle Entwicklung, also der allererste Shutdown, für unser Team bedeutet. Ist es möglich, ins Büro zu gehen? Oder können wir es verantworten, dass alle zu Hause bleiben? Wie bleiben wir in Kontakt? Viele Fragen und eine Entscheidung: Wir bleiben zu Hause. Für alles Weitere finden wir eine Lösung.

Da erstmal nicht klar war, wie sich die Situation entwickelt und wie alles weitergeht, war klar: Sämtliche Budgets und somit auch Projekte wurden eingefroren. Wo meine Tage vorher von morgens bis abends mit Terminen zugepflastert waren, war plötzlich gähnende Leere. Eine sehr ungewohnte Erfahrung.

Mit der Zeit regelte sich einiges, aber die Ruhe blieb noch eine ganze Weile erhalten. Und ich war überrascht, wie gut mir die unfreiwillige Isolation tat! Keine Dauerreize von außen. Ich konnte mich in Ruhe meinen Aufgaben widmen, statt von Termin zu Termin zu hetzen. Ich hatte morgens Zeit für Yoga. Stille beim Mittagessen. Es war wie ein Aufatmen und es gefiel mir sehr!

Was ist anders mit mir?

Spannend war, dass nicht jede Kollegin und jeder Kollege so darauf reagierte. Viele waren sehr frustriert, plötzlich allein zu Hause zu sitzen. Abgeschnitten von sozialen Kontakten, durch die unser Büroalltag vorher geprägt war. Ich fragte mich: Was ist bei mir anders als bei den meisten anderen? Ist es meine Tendenz zur Introvertiertheit?

Zunächst war meine Erkenntnis:

  • Ich möchte nicht wieder 5 Tage die Woche in einem Open Space Büro arbeiten, in dem ich keinen Rückzugsraum habe.
  • Ich bin abends weniger k.o., wenn ich von zu Hause aus arbeite und weniger Termine habe.
  • Ich genoss es, in Pausen ungestört zu sein.
  • Es ist mega angenehm, mich in digitalen Meetings jeweils auf eine Person zu konzentrieren.
  • Allein zuhause kann ich mich selbst besser wahrnehmen.

Eine Freundin, die sich schon länger mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigt, brachte mich auf die Idee, einen Test zu machen. Und siehe da: Ich bin hochsensibel. Doch was bedeutet das?

11 typische Merkmale hochsensibler Menschen*

Hochsensible Menschen werden gerne mit Orchideen verglichen: Sie gelten als besonders, sensibel, zart und wunderschön. Gleichzeitig aber auch als wenig belastbar, empfindlich und anspruchsvoll. Schauen wir mal genauer hin:


  1. Hochsensible nehmen Sinneseindrücke deutlich intensiver wahr als andere. Dazu gehören vor allem Geräusche, Gerüche oder visuelle Reize. Ihnen fehlt der natürliche Filter, der es Nicht-Hochsensiblen ermöglicht, unerwünschte Reize gut ausblenden zu können.
  2. Sie spüren deutlich die Stimmungen und Energien anderer Menschen. Und verlieren dabei nicht selten den Kontakt zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen.
  3. Sie sind Empathen, können sich sehr gut in andere Menschen hineinversetzen und haben ein feines Gespür für deren Bedürfnisse.
  4. Sie fühlen sich oft unwohl inmitten von Menschenmengen.
  5. Sie haben einen Hang zum Perfektionismus und streben Harmonie, Schönheit und Genauigkeit an.
  6. Sie reagieren sehr empfindlich auf Koffein und andere Drogen.
  7. Sie entdecken oft Spiritualität für sich und sind sehr empfänglich für Naturheilkunde und Energiearbeit.
  8. Sie sind sehr emotionale Menschen und schnell ergriffen. Kunst, beispielsweise Musik oder Filme, können sie sehr bewegen.
  9. Sie sind sehr werteorientiert und auf der Suche nach dem Sinn.
  10. Sie haben ein sehr gutes Vorstellungsvermögen, erkennen schnell Zusammenhänge und sind somit sehr gut in der Analyse komplexer Inhalte.
  11. Sie haben eine ausgeprägte Intuition.

*Merkmale nach Elaine N. Aron, einer bekannten US-amerikanische Psychologin und Sachbuchautorin, spezialisierte auf das Thema Hochsensibilität. Ergänzt um eigene Erfahrungswerte und Beobachtungen.

Wenn du diesen Blog-Beitrag liest, hast du dich vermutlich schon mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigt – oder du bist neu darauf gestoßen. Solltest du noch unsicher sein, ob du selbst hochsensibel bist, gibt es zahlreiche Tests im Internet, die dir helfen, das herauszufinden. Beispielsweise dieser Test basiert auf den Merkmalen von Elaine N. Aron.

Übrigens werden hochsensible Menschen gerne mit Orchideen verglichen: Anspruchsvoll und sensibel, aber auch wunderschön und facettenreich.

Hochsensibel: Fluch oder Segen?

Wie eingangs beschrieben, war diese ausgeprägte Empfindsamkeit für mich erstmal nicht sehr positiv besetzt. Bedeutet es doch auch, dass man eben sehr reizoffen, beeinflussbar bzw. angreifbar ist.

Insbesondere hochsensible Männer haben damit sehr zu kämpfen, denn sensible Männer werden – wenn auch in abnehmendem Maße – in unserer Gesellschaft zwar gewünscht, aber noch oft belächelt. Beispielsweise Peter Beer, ein sehr bekannter Coach und Begründer der Achtsamkeitsakademie, schildert immer wieder, wie lange er brauchte, um seine Sensibilität zuzulassen und zu akzeptieren. Heute ist sie sein Markenzeichen.

In einer Leistungsgesellschaft haben Hochsensible scheinbar keinen Platz

Es ist kein Wunder: In einer Gesellschaft, in der leider nach wie vor Leistung zählt, kommen (hoch-)sensible Menschen, die im landläufigen Sinne nur bedingt belastbar sind, nicht gut weg. Je nachdem, wie man die Merkmale betrachtet, können diese Menschen als anstrengend wahrgenommen werden. Ich kenne es von mir uns auch von anderen Hochsensiblen in meinem Umfeld, dass es auch zur Last werden kann. Beispielsweise, da es oft schwerfällt, Grenzen zu setzen, und man leicht von den Energien anderer Menschen beeinflusst wird.

Meiner Erfahrung nach gibt es weitaus mehr hochsensible Menschen als allgemein bekannt. Denn gerade aus dem eben genannten Grund passen sich viele schon als Kind an die Erwartungen der Gesellschaft an und gehen ständig bewusst oder unbewusst über ihre Grenzen. Sie erlauben sich ihre Sensitivität schlicht nicht.

Die Frage ist an dieser Stelle: Ist es wirklich ein Problem, den hohen Leistungsanforderungen unserer Gesellschaft nicht gerecht zu werden? Oder bedeutet es schlicht, dass diese Menschen eben einfach an anderen Stellen, in anderen Berufen und mit anderen Bedingungen besser aufgehoben sind? Ich bin davon überzeugt, dass es so ist!

Kleiner Exkurs: Der Pinguin

An dieser Stelle möchte ich dir gerne eine kurze Geschichte ans Herz legen, die ich für dich als Audio aufgenommen habe: Sie stammt von Dr. med. Eckhardt von Hirschhausen und es geht um einen kleinen Pinguin, den er beobachtet hat.

Kannst du dich mit dem kleinen Pinguin identifizieren? Oder hast du das Gefühl, dass du aktuell eher im Wald unterwegs bist und dich dazu zwingst, Mäuse zu jagen? Dann lege ich dir ans Herz, dich mit einer beruflichen Neuorientierung auseinanderzusetzen.

Eine Frage der Perspektive

Denn Hochsensibilität ist keine Krankheit und auch kein Makel, wie es manche vielleicht zunächst empfinden. Aus meiner Sicht ist die Hochsensibilität nichts anderes als ein Merkmal, genauso wie die Körpergröße, die Stimme oder andere Charakteristika, die einen Menschen ausmachen.

Am Ende geht es immer darum herauszufinden, was für einen selbst der Platz ist, an dem man die besten Bedingungen hat, um das eigene Potenzial zu entfalten. Hochsensible haben großartige Stärken, wie man an den skizzierten Merkmalen sehen kann. Wie schön ist es bitte, wenn ein Mensch so feinfühlig, kreativ und empathisch ist? Schauen wir also, was sich daraus für die Jobwahl ergibt.

Zitat Hochsensibiltät ist keine Krankheit

Worauf sollten Hochsensible bei der Jobwahl achten?

Wie jeder Mensch sollten auch Hochsensible darauf achten, dass der Beruf zu den eigenen Stärken, Talenten und Bedürfnissen passt. Noch relevanter als bei Nicht-hochsensiblen Menschen sind gute Rahmenbedingungen und die Rolle von Werten und Sinn. 

Gute Rahmenbedingungen

Da Hochsensible mehr Reize aufnehmen, ist ihr Nervensystem schneller überlastet und somit auch anfälliger für starke Stressreaktionen, bis hin zum Burnout.

Förderlich sind also Umgebungen mit folgenden Faktoren:

  • Eher ruhig und leise statt laut und hektisch. Weniger gut sind Jobs in Umfeldern mit vielen Menschen und einem hohen Lärmpegel. Beispielsweise sind Arbeitsplätze am Bahnhof, in einem Großraumbüro oder auf einer Baustelle nahezu Gift. Auch können Berufe mit vielen Kindern sehr herausfordernd sein. Förderlich hingegen sind beispielsweise Tätigkeiten in der Natur, im Homeoffice, in Büros mit 1-2 Personen oder solche, bei denen zwar Menschenkontakt besteht, aber eher mit kleinen Gruppen oder Einzelpersonen.
  • Eher kreativ und frei gestaltbar statt starre Strukturen. Hochsensible haben von Natur aus ein sehr lebendiges Innenleben und sind kreativ. Starre Umfelder mit hohem Leistungsanspruch können diese schönen Talente ersticken und den Hang zum Perfektionismus fördern. In solchen Strukturen fühlen sich diese feinen Menschen oft eingeengt. Sie haben meist ein ausgeprägtes Freiheitsbedürfnis.
  • Eine gute Atmosphäre ist wichtig. Ein Umfeld, in dem ständiger Konkurrenzkampf, verbunden mit hohen Erwartungen, herrscht, bedeutet puren Stress für Hochsensible. Termindruck und lange Arbeitszeiten stecken sie weniger gut weg als andere Menschen. Da sie großen Wert auf Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und Wertschätzung legen, werden sie in solchen Umfeldern schnell ausgenutzt. Gut sind Umfelder mit Menschen, die aufeinander achten und Rücksicht nehmen.

Werte und Sinn 

Der Beruf sollte unbedingt ermöglichen, dass man die eigenen Werte leben kann. Das bedeutet beispielsweise, dass Labortätigkeiten in einem Chemiekonzern, bei dem Versuche mit Mäusen gemacht werden, zwar das Kriterium erfüllen, dass es eine ruhige und reizarme Umgebung ist. Aber Tierversuche und vielleicht auch ganz allgemein die Unterstützung der Pharmaindustrie könnten einen Wertekonflikt zur Folge haben, der auf die Dauer mürbe macht.

Sinnorientierung spielt ebenso eine große Rolle. Daher sind Hochsensible oft in Bereichen zu finden, die allgemeinhin als sinnstiftend bezeichnet werden können. Das können soziale Berufe wie auch Projekte und Aufgaben sein, die der Nachhaltigkeit dienen. 

Besonderheit soziale Berufe

Aufgrund ihres besonderen Einfühlungsvermögens könnte man denken, dass hochsensible Menschen besonders gut in sozialen Berufen aufgehoben sind. Dabei ist allerdings ein ganzheitlicher Blick hilfreich:

Oft sind gerade diese Umfelder, beispielsweise Altenpflege, Kindergärten, Krankenhäuser für Hochsensible mit vielen Herausforderungen verbunden: Es ist laut, die Anforderungen sind hoch, es ist hektisch und es herrscht meist Termindruck. Gerade pflegebedürftige Menschen und Kinder sind emotional sehr intensiv.

Auf der anderen Seite aber sind in diesen Berufen gerade die Stärken von Hochsensiblen gefragt: Ihre Empathie, ihre Feinfühligkeit und auch ihre Kreativität sind von hoher Bedeutung.

Es ist also kein Wunder, dass gerade in diesen Berufszweigen die Burnout-Rate sehr hoch ist. Das Umfeld ist schon für nicht-hochsensible Menschen herausfordernd. Leider ist es schwierig, das komplette System zu ändern, auch wenn das dringend notwendig wäre. Daher ist es wichtig zu schauen, was man selbst tun kann, um beides miteinander bestmöglich zu vereinen.

Wenn du dich nach einem sozialen Beruf sehnst, sind zwei Fragen bedeutsam:

  1. Welche Faktoren müssen für dich am Arbeitsplatz erfüllt sein, damit du dich sozial betätigen kannst, ohne dass es für dich zur Last wird?
  2. Was kannst du aktiv für dich tun, um die Auswirkungen ungünstiger Rahmenbedingungen abzumildern bzw. besser mit ihnen umzugehen?

Möglichkeiten gibt es viele: Statt in einem großen Kindergarten mit vielen lauten Kindern zu arbeiten, könntest du dir kleinere Einrichtungen suchen. Oder du machst dich als Tagesmutter selbständig. Arbeite mit alten Menschen im betreuten Wohnen statt im Altenheim, in dem der Alltag getaktet ist.

An dieser Stelle kann die wunderbare Kreativität hochsensibler Menschen tolle Ideen hervorzaubern. Finde heraus, was dich begeistert, was du geben kannst und werde dir bewusst, welche Kriterien erfüllt sein müssen, dass es ein „perfect match“ wird. Sollte dir das alleine schwerfallen, lohnt es sich, sich Unterstützung in Form eines Coachings oder einer Beratung zu suchen.

Sind Hochsensible gute Führungskräfte?

Auch wenn es auf den ersten Blick so paradox erscheint wie bei den sozialen Berufen, sind Hochsensible oft sehr gute Führungskräfte:

  • Ihre verstärkte Wahrnehmung hilft dabei, komplexe Themen schnell zu erfassen und kreative Lösungen zu finden. 
  • Ihre Empathie und Mitgefühl machen sie zu einem guten Teamplayer, da sie Konflikte schnell erspüren und frühzeitig entsprechende (Kommunikations-)Maßnahmen ergreifen.
  • Ihr großer Wunsch nach Selbstbestimmung prägt oft den Führungsstil, der die Selbstverantwortung der einzelnen Teammitglieder fördert.
  • Ihr Drang, Menschen zu inspirieren und „neu zu Denken“, kombiniert mit der ausgeprägten Intuition, macht sie zu hervorragenden Leadern.

Auch an dieser Stelle ist es wichtig, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse gut zu kennen und sie zu versorgen. Denn natürlich können beispielsweise das ausgeprägte Helfersyndrom sowie der Hang zum Perfektionismus auch zur Achillesferse werden. Je stabiler du in dir selbst ruhst, desto besser wirst du die Gaben ausspielen können, die du durch die Hochsensibilität in dir trägst.

Ich selbst war knapp fünf Jahre lang Führungskraft in einem sinnorientierten Unternehmen. Mir kam zugute, dass die grundsätzliche Haltung und Führungskultur darauf ausgelegt war, diese Rolle als Entwicklungsbegleitung zu verstehen.

Ich habe diese Rolle geliebt (weshalb ich mich letzten Endes dazu entschied, Coach zu werden). Dennoch: Obwohl ich von meinem Team sehr gutes Feedback bekam, wurde mein Stil ab und an von meiner Chefin als „zu nett“ und „zu fürsorglich“ bemängelt. Aus heutiger Sicht würde ich dennoch alles wieder genauso machen wie damals.

Es ist wichtig, die eigenen Schwächen zu kennen, gerade wenn man beispielsweise zum People Pleasing neigt. Und entsprechende Strategien zu entwickeln, sie zu mildern. Der Fokus sollte allerdings immer auf der Stärkung der Stärken liegen.

Denn ich bin nach wie vor überzeugt, dass ein empathischer Führungsstil, der die Selbstverantwortung und -entwicklung jedes einzelnen Teammitgliedes fördert, goldrichtig und auch zukunftsweisend ist. 

Tolle Berufe für Hochsensible

Da sich Hochsensible besonders durch ihre Feinfühligkeit, Empathie und Kreativität auszeichnen, bieten sich Berufe an, in denen sie diese Stärken gewinnbringend einbringen können. Das kann sehr individuell sein. 

Lass dich von diesen Beispielen inspirieren: 

  • Freie Journalist:in
  • Autor:in (z.B. auch für Kinderbücher)
  • Tagesmutter
  • Heilpraktiker:in, besonders auch für Energieheilung
  • Freie Berater:in, Coach, Mentor:in für dein Lieblingsthema
  • Yogalehrer:in, auch: Qi Gong und andere Bewegungsformen
  • Massagetherapeut:in
  • Ernährungsberater:in
  • Gärtner:in für nachhaltige Gartengestaltung
  • Entwickler:in für nachhaltige Produkte
  • Designer:in, Künstler:in, Fotograf:in

Hast du weitere Ideen? Ergänze sie sehr gerne in den Kommentaren – jede Inspiration ist hilfreich für diejenigen, die Orientierung suchen.

Bist du auf der Suche nach deinem Platz?

In meinem „Leitfaden zum Job mit Sinn“ zeige ich dir den Weg zu einem Beruf, in dem du aufblühen kannst.

Finde deinen Job mit Sinn, der dich erfüllt

5 Tipps für den Umgang mit der Hochsensibilität im Job

Nicht immer ist es möglich, den Job auszuüben, der ideal mit den eigenen Bedürfnissen harmoniert. Oder es dauert noch, dort anzukommen. Daher möchte ich dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du grundsätzlich schon besser für dich sorgen kannst:

  1. Stärke den Kontakt zu dir und deinen Bedürfnissen. Je besser du dich kennst, desto eher hast du auch die Chance, Wege zu finden, um deine Bedürfnisse mit deinem Alltag und deinem Job in Einklang zu bringen. Hilfreich dafür sind Selbstbeobachtung oder Meditation. 
  2. Schaffe dir kleine Inseln im Alltag: Blocke dir Zeiten im Kalender, in denen du zur Ruhe kommen kannst. Ohne äußere Einflüsse, ganz für dich. Das können auch schon 5 Minuten auf der Toilette sein, in denen du ganz bewusst eine kleine Atemübung machst.
  3. Beschäftige dich damit, wie du mit Energien von außen besser umgehen kannst. Es gibt Methoden und Übungen, die eher auf Abschirmung abzielen und auch welche, die eher dabei helfen, sie durch dich hindurchfließen zu lassen, ohne anzuhaften. Wichtig ist, dass du eine Methode findest, die für dich hilfreich und passend ist.
  4. Prüfe dein Umfeld und reduziere den Kontakt mit Menschen, die dir nicht guttun. Gerade im beruflichen Umfeld sind das oft unzufriedene Menschen, die viel nörgeln oder lästern oder auch Menschen, die ständig um Gefallen bitten, sich aber selbst ducken, wenn man Hilfe braucht.
  5. Nutze die Hochsensibilität als Superkraft: Finde heraus, welche Stärken für dich damit verbunden sind und traue dich, sie als Vorteil zu sehen und zu nutzen. Lenke den Blick mehr darauf, was sie dir alles ermöglichen.

Hochsensibel ist nicht gleich hochsensibel

Eins möchte ich noch sehr gerne erwähnen: Die oben genannten Merkmale sind Hinweise darauf, ob ein Mensch hochsensibel ist. Die Ausprägung und wie sich die Hochsensibilität zeigt, kann aber sehr unterschiedlich sein. Ich bin selbst hochsensibel und habe viele hochsensible Menschen in meinem Umfeld. Was sie eint, ist, dass sie sehr empathisch, kreativ, herzlich und empfindsam sind. 

Aber beispielsweise bin ich sehr empfindlich, was Geräusche angeht. Für einen hochsensiblen Freund von mir hingegen ist das kein Problem, dafür aber tut er sich schwer, im Restaurant die Gespräche vom Nachbartisch ausblenden. Das kann ich wieder sehr gut.

Wie sich also die Hochsensibilität bei dir zeigt, sowohl im Positiven als auch bezüglich Herausforderungen, findest du am besten mittels Selbstbeobachtung heraus. Es geht vor allem darum zu erkennen, was deine Bedürfnisse sind und einen Weg zu finden, sie zu berücksichtigen und zu erfüllen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Berufe für Hochsensible

Welche Berufe sind gut für Hochsensible?

Das hängt ganz davon ab, wofür ihr Herz schlägt und wo ihre Stärken liegen. Da hochsensible Menschen oft kreativ, sehr feinfühlig und fantasievoll sind, eignen sich Berufe, bei denen sie genau das ausleben können. Gleichzeitig sind gute Rahmenbedingungen wichtig, da Hochsensible mehr Sinnesreize aus ihrer Umwelt aufnehmen als andere Menschen. Eine Liste mit Berufsideen findest du in meinem Beitrag. Beispiele sind Autor:in, Heilpraktiker:in, Ernährungsberater:in, Coach oder auch Designer:in.

Was sollten Hochsensible vermeiden?

Hochsensible Menschen sollten besonders vermeiden, in hektischen Umgebungen zu arbeiten, in denen es laut und stressig ist. Auch Termindruck und starre Strukturen können sie sehr fordern. Da sie schnell von vielen Sinnesreizen überfordert sind, haben sie tendenziell ein höheres Burnout-Risiko. Eine Übersicht förderlicher Rahmenbedingungen findest du hier.

Welche Talente haben hochsensible Menschen?

Besondere Talente von hochsensiblen Menschen sind ihre Kreativität und ihr hohes Einfühlungsvermögen. Dadurch sind sie sehr empathisch, ausgesprochen gute Teamplayer, unter den richtigen Bedingungen besonders ideenreich und kommunikationsstark. Sie erkennen schnell Zusammenhänge und nehmen Stimmungen ihrer Mitmenschen oder auch von Tieren wahr. 


Über die Autorin

Katja Smigerski ist kreativer Freigeist, Kommunikationsprofi, ausgebildeter Life & Business Coach (IHK) und Hypnotiseurin (TMI).

Die Darmstädterin unterstützt sensible, ehrgeizige Frauen bei ihrer beruflichen Neuorientierung. Ihre Überzeugung: Für einen erfüllten Job braucht es beides, Sinn und eine gesunde Selbstfürsorge.

In diesem Blog teilt sie Erfahrungen, Gedankenanstöße, Expertenwissen und Inspiration, die Impulse für mehr Klarheit, Selbstvertrauen und Umsetzung liefern.

Hinterlasse einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren: