Die Heldenreise der beruflichen Veränderung: Wo stehst du gerade?

Zuletzt aktualisiert am 17/04/2025 |   geschrieben von Katja Smigerski
Katja Smigerski

Du stehst beruflich an einem Wendepunkt und weißt nicht, was als Nächstes kommt? Oder du hast Ängste und Zweifel, die dich davon abhalten, überhaupt erst loszugehen? Vielleicht hilft dir ein Perspektivwechsel: Sieh deine Situation als Heldenreise. In diesem Beitrag zeige ich dir anhand von Frodo Beutlin aus der Trilogie „Herr der Ringe“ die 12 Schritte des Heldenreise-Prinzips – und was du daraus für dich und deinen Weg mitnehmen kannst. 

Heldenreise: Was ist damit gemeint?

Denke bitte mal an deinen Lieblingsfilm oder an dein Lieblingsbuch: Was passiert da alles? Wie verläuft die Geschichte? Dümpelt alles so vor sich hin oder hat der oder die Protagonist:in immer wieder Herausforderungen auf dem Weg zum Happy End? Ich vermute mal letzteres. Und ich vermute auch, dass du Geschichten, in denen irgendwie alles sehr seicht ist und wenig passiert, eher langweilig findest.

1949 fand der Mythenforscher Joseph Campbell heraus, dass richtig gute Storys immer einem bestimmten Prinzip folgen: Dem der Heldenreise. Und gleichzeitig ist jede der Geschichten immer wieder ganz individuell. Das macht es spannend, aufregend, lässt uns träumen, hoffen und mitfiebern. 

Wie viele Heldenreisen hast du schon erlebt?

Nun schau mal auf dein Leben: Dümpelt das vor sich hin oder gleicht es bei genauerem Hinsehen eher einer ganz eigenen Heldengeschichte? Vielleicht sagst du dir jetzt: Na ja, es ist eher eine Tragödie. Oder eine Komödie. Vielleicht ein everlastig Liebesfilm. 

Im Grunde ist jedes einzelne Leben eine einzigartige Heldenreise. Genauso wie jede Phase der Veränderung. Wir wünschen uns für unser Leben natürlich immer, dass alles super läuft, die Sonne immer scheint und dass wir weitestgehend sorgenfrei sind. Die Realität aber sieht anders aus: Selbst Menschen, denen gefühlt ständig die Sonne aus dem Popo scheint, haben Höhen und Tiefen im Leben.

Vielleicht denkst du jetzt: Na ja, meistens haben die auch gute Voraussetzungen, mit denen es leicht ist, die Tiefen zu meistern – beispielsweise eine fröhliche Kindheit, viel Geld oder Glück in der Partnerschaft. 

Aber tatsächlich liegt es nicht an den äußeren Umständen oder daran, dass ihnen der Mut in die Wiege gelegt wurde. Es ist vielmehr die innere Einstellung, die sie trägt: Sie nehmen die Herausforderungen, wie sie kommen und lassen sich nicht unterkriegen. Im Allgemeinen wird genau das als Resilienz bezeichnet, und die kann man aufbauen. Ein wesentlicher Teil davon ist eine gesunde Selbstfürsorge – höre dir dazu mal mein Interview mit der Psychologin Dr. Ulrike Bossmann an.

Das Konzept der Heldenreise kennenzulernen und zu verstehen, kann ein erster Schritt auf dem Weg dorthin sein. Denn es zeigt eindrücklich, dass Veränderungen, insbesondere wenn es darum geht mehr oder weniger einen ganzen Lebensbereich auf Links zu drehen, eigentlich nie geradlinig verlaufen. 

Herausforderungen sind „Part oft the Game.“

Ganz im Gegenteil: Tiefen gehören dazu, und auch wenn du es vielleicht nicht gerne liest, dienen sie dem Prozess sogar viel mehr als wenn alles 1a verläuft. Denn an Herausforderungen wachsen wir und meist eignen wir uns dabei eben genau die Fähigkeiten an, die wir für den weiteren Weg brauchen. Beispielsweise stärkt jede gemeisterte Herausforderung die Resilienz.

Ebenso ist das Prinzip beruhigend und hilfreich, weil es einen realistischen Blick auf den Weg liefert. Es lädt dazu ein, sich an bisherige Heldenreisen im Leben zu erinnern, die du schon gemeistert hast – und die hat jede:r! Und daran kannst du erkennen: Du kannst das und du hast schon viele davon gemeistert. Wieso also nicht auch die der beruflichen Neuorientierung, wenn du spürst, dass es jetzt dran ist?

Lass dich von echten Geschichten inspirieren:

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„Kind, lerne was Ordentliches!“ – Annas Reise vom Workaholic im Konzern zur freiberuflichen Pilates-Trainerin

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Die Heldenreise der beruflichen Veränderung

Kommen wir also zum Thema, das dich wahrscheinlich umtreibt, wenn du hier auf meinem Blog gelandet bist: die berufliche Veränderung und Neuausrichtung. Als ich damit angefangen habe, Menschen bei der beruflichen Neuorientierung zu begleiten, dachte ich, dass es vor allem darum geht, eine neue Idee für die weitere berufliche Zukunft zu finden und dann in die Umsetzung zu kommen. 

Für diesen Prozess gibt es ganz wunderbare Coachingtools und -fragen, mithilfe dessen man sogar alleine zum Ziel kommen kann, wenn man sie kennt. Tatsächlich aber erlebe ich selten einen Coachingprozess, der so glatt über die Bühne geht. Oft zeigt sich sogar schon recht früh, dass die Frauen, die zu mir kommen, tief in sich schon wissen, was sie gerne beruflich machen möchten.

Und gleichzeitig gibt es viele Gründe, wieso sie sich noch nicht auf den Weg gemacht haben:

  • Sie glauben, dass ihre Idee oder vage Vorstellung nur ein Traum ist, der unrealistisch ist.
  • Sie glauben, dass andere das erreichen können, aber sie selbst nicht.
  • Sie haben Angst, sich wirklich auf den Weg zu machen, weil sich dann vielleicht der Traum als Luftschloss entpuppt.
  • Sie haben Angst davor, was andere (= oft nahestehende Menschen wie Eltern, Freunde, manchmal sogar der Partner) dazu sagen.
  • Sie zweifeln daran, die Fähigkeiten dazu zu haben. 
  • Sie glauben, nicht die finanziellen Mittel dazu zu haben.
  • Sie wissen nicht, wie das gehen soll. 

Kommt dir das bekannt vor? Fällt dir auch etwas bei diesen Punkten auf?

All das sind Ängste und Zweifel, die rein aus der persönlichen Bewertung der Situation entstehen. Rein logisch betrachtet gibt es immer einen Weg, wenn man sich dem Prozess gegenüber öffnet und danach sucht. Das ist mit der Hilfe eines Coaches als neutrale, kompetente Instanz oft einfacher, denn sind diese Ängste erstmal da, sind sie oft so stark, dass sie die klare Sicht vernebeln. 

An dieser Stelle möchte ich dir also vermitteln: Ängste und Zweifel gehören zum Prozess dazu. Bei manchen sind sie größer, bei anderen sind sie kleiner. Und manche haben schon mehr Ahnung, wie sie damit umgehen und andere weniger. Deshalb ist es mir in den persönlichen 1:1-Coachings auch so wichtig, mit dem zu gehen, was ist. Denn jede Geschichte folgt einem Prinzip und ist gleichzeitig komplett unterschiedlich. 

Lass uns also nun mal in das Prinzip der Heldenreise einsteigen.

Die 12 Schritte am Beispiel von „Herr der Ringe“

Ob du „Herr der Ringe“ magst oder nicht: Ich liebe es, diese Geschichte als Beispiel zu verwenden, weil sie fast jede:r kennt und sie die Heldenreise so schön verbildlicht. Und ich möchte dich dazu einladen, dich während dem Lesen zu fragen:

An welcher Stelle befinde ich mich gerade in meinem (beruflichen) Leben? 

Gleichzeitig möchte ich dir gerne Mut machen: Große Veränderungen im Leben verfolgen immer dieses Prinzip. Hab also keine Angst vor den Herausforderungen. Es geht immer weiter – und wenn du feststeckst, dann suche dir Menschen, die dich auf deinem Weg unterstützen.

Frodos Heldenreise

1. Der Ausgangspunkt: die gewohnte Welt

Frodo lebt glücklich und zufrieden im Auenland – friedlich, unbeschwert, eingebettet in seine Gemeinschaft. Was ihm (noch) nicht bewusst ist: Er hat von seinem engen Verwandten Bilbo einen besonderen Ring vererbt bekommen, der sein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.

Transfer: Du kennst den bisherigen Weg in deinem (Berufs-)Leben. Er ist vielleicht nicht immer das Gelbe vom Ei, aber immerhin weißt du, woran du bist. Du fühlst dich sicher.

2. Der Auslöser: Ruf zum Abenteuer

Frodo bekommt Besuch von Gandalf, dem Zauberer. Er erfährt die Nachricht: Der Ring, den er besitzt, ist extrem gefährlich. Er muss weg, denn wenn „das Böse“ ihn findet, wird die Dunkelheit über Mittelerde siegen.

Transfer: Es passiert etwas oder es häufen sich die Zeichen, dass eine Veränderung notwendig wird. Manchmal ist es ein leises Gefühl, das sich mit der Zeit einstellt oder eine wachsende Unzufriedenheit. Manchmal sind es aber auch ganz konkrete Zeichen in Form von einem drohenden Burnout oder Umstrukturierungen im Unternehmen. Es entsteht der Wunsch bzw. die Notwendigkeit, etwas zu ändern.

3. „Muss das denn sein?“ – Weigerung des Rufs

Frodo zögert und fühlt sich überfordert. Warum kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist? Er ist kein Kämpfer, sondern ein einfacher Hobbit. Andere sind besser für Abenteuer gemacht. 

Transfer: Du ignorierst vielleicht erstmal das Gefühl oder die Zeichen. Du möchtest es nicht wahrhaben, dass eine Veränderung sinnvoll wäre oder ansteht. Dein Verstand erzählt dir: „So schlecht geht es dir doch gar nicht.“, oder „Wie soll das denn gehen?“ Hier keimen zum ersten Mal Ängste und Zweifel auf.

4. Scheinbare Zufälle passieren: Begegnung mit dem Mentor

Gandalf bleibt liebevoll, beharrlich und bestärkt Frodo. Er ist der archetypische Mentor: weise, stärkend, klärend. Und es folgen weitere Helfer: Sam, Galadriel, Aragorn – sie alle unterstützen Frodo auf unterschiedliche Weise.

Transfer: Das ist ein sehr spannender Punkt, denn ab dem Zeitpunkt, zu dem wir den „Ruf“ spüren oder hören, tauchen Menschen in unserem Leben auf oder es passieren Dinge, die dich immer wieder quasi in Richtung der Veränderung schubsen. Das kann so subtil sein wie eine Anzeige bei Instagram, die dein Interesse weckt oder das Gespräch am Nachbartisch, wenn du in einem Café sitzt. Es kann aber auch die bewusste Entscheidung sein, dass du dir für deinen Weg Hilfe in Form eines Coachings oder Mentorings holst.

Welche Helfer kannst du auf deinem Weg erkennen? Bist du bereit, dir Unterstützung zu suchen?
Heldenreise: Wer kann dich unterstützen?

5. Überschreiten der ersten Schwelle

Es geht los: Frodo nimmt all seinen Mut zusammen und verlässt mit Gandalf das Auenland. Damit überschreitet er symbolisch die Grenze der Komfortzone. Er trifft die Entscheidung, die Herausforderung anzunehmen und sich für den Frieden in Mittelerde einzusetzen. 

Transfer: Dieser Moment ist besonders, denn du triffst die Entscheidung, die Zeichen nicht länger zu ignorieren, sondern die Veränderung in Angriff zu nehmen. Die Gefühle sind oft eine Mischung aus Angst, Neugier, Vorfreude und Zweifeln. Du fängst also an, dich ganz bewusst mit der beruflichen Veränderung auseinanderzusetzen, setzt dir ein Ziel und unternimmst erste Schritte. Vielleicht nimmst du das Abfindungspaket an, vielleicht beschäftigst du dich damit, wie genau deine berufliche Zukunft aussehen soll. Vielleicht beginnst du eine Weiterbildung. Das ist ganz individuell.

6. Herausforderungen auf dem Weg: Prüfungen, Verbündete, Feinde

Das Team der Gefährten wird zusammengestellt, alle mit unterschiedlichen Kompetenzen: Menschen, Elben, Zwerge, Zauberer, Hobbits. Gemeinsam schieden sie einen Plan, wie sie das Ziel erreichen: den Ring zu vernichten. Sie gehen los und treffen unterwegs auf viele Gefahren, denen sie sich stellen müssen: Kämpfe mit Orks, der Verrat von Boromir, Gandalf stürzt in Moria, die Gruppe spaltet sich. Es ist ein Auf und Ab.

Transfer: Sobald du das Ziel für dich definiert hast – und sei es erstmal noch vage – machst du einen groben Plan, der sich echt gut anfühlt. Vielleicht suchst du dir Gleichgesinnte, die ebenfalls auf dem Weg sind, mit denen du gemeinsame Sache machst oder die dich dabei umterstüzen. Und dennoch kommen Herausforderungen auf: Du bekommst nicht die Förderung, die du dir für deine Selbständigkeit erhofft hast, du wirst krank oder die Schritte, die du geplant hast, funktionieren nicht. Oft kommt der Gedanke auf: „Sind das Zeichen, dass es der falsche Weg ist?“

7. Es geht weiter: Vordringen zur tiefsten Höhle

Frodo ist fest entschlossen und geht weiter. Er kommt nach Mordor und die Reise wird härter, einsamer. Er ist erschöpft und fühlt sich innerlich zerrissen – von der Last des Rings, von Gollum, von seinen eigenen Ängsten. Es kommt zum Streit und er geht alleine weiter. 

Transfer: Je größer die Veränderung, desto weiter Weg führt der Weg erstmal in die Tiefe. Oft vor allem in die Tiefe deiner Psyche und dein Kopf fährt Achterbahn: Du schwankst zwischen weitermachen und aufgeben. Du spürst eine Schwere und irgendwie siehst du gerade nicht mehr, dass das alles funktionieren kann. Tatsächlich ist das eine typische Reaktion deines Nervensystems: Du befindest du dich immer weiter außerhalb deiner Komfortzone und dieser „innere Kampf“ ist das Aufbäumen deines Verstandes, der sich nach der Sicherheit der Komfortzone sehnt und dir sämtliche Signale sendet, zurückzugehen.

Welche Herausforderung fühlt sich gerade für dich wie Mordor an? Achte auf deine Energie und sorge für schöne Auszeiten, auch wenn du dich innerlich mitten im Sturm beffindest.

8. Tiefpunkt oder Wendepunkt? Die entscheidende Prüfung

Frodo wird von der Riesenspinne Shelob angegriffen und es sieht so aus, als wäre er gescheitert. Alleine und handlungsunfähig. Und dennoch gibt es Rettung: Sam entwickelt durch seine unerschütterliche Loyalität ungeahnte Kräfte und befreit Frodo.

Transfer: Du bist kurz davor, aufzugeben. Kein Wunder, denn die Veränderung zieht so viel Energie, dass dich schon Kleinigkeiten umhauen. Gerade an diesem Punkt taucht oft Hilfe auf. Oft aber nicht in der Form, in der wir es uns wünschen. Landest du beispielsweise nun doch im Burnout, ist vielleicht genau das der Wendepunkt im Plot, der dir Hilfe bringt oder die Augen für die Wege öffnet, die dich zum Ziel führen. Du entscheidest, ob es ein Rückschlag oder einfach ein Wendepunkt ist, nach dem du gestärkt mit neuer Kraft weitergehst.

9. Kurz vorm Ziel: die Belohnung

Die Gefährten teilen sich auf: Aragorn, Legolas, Gimli, Gandalf lenken Sauron ab und Frodo erreicht mit Sam den Schicksalsberg. Sie sind kurz vorm Ziel: Der Ring soll zerstört werden – aber Frodo zögert. Der Moment der Entscheidung ist härter als gedacht.

Transfer: Das Ziel ist in greifbarer Nähe. Vielleicht bekommst du tatsächlich ein Jobangebot für die Position in deiner Wunschfirma. Oder du bist am Ende deiner Ausbildung und du reichst die Kündigung ein, um dich selbständig zu machen. Auch hier können nochmal Zweifel aufkommen, denn das Neuland ist noch „frisch“. 

10. Erleichtert auf dem Rückweg: Das Ziel ist erreicht

Es wurde nochmal spannend, aber: Der Ring wird durch Gollums Eingreifen zerstört. Frodo hat die Mission erfüllt – doch er ist erschöpft, seelisch verändert.

Transfer: Wow, du hast dein Ziel erreicht. Deine neue berufliche Perspektive ist deine neue Realität. Du darfst dich erstmal darin orientieren. Gerade, wenn du deinen Beruf komplett wechselst, braucht es Geduld und Zeit, damit sich das „Neue“ wieder sicher und gewohnt anfühlt. Überleg mal, wie lange es gedauert hat, bis du dich in deinem alten Job sicher gefühlt hast. Das darf wachsen und sich entfalten – sowohl dein Inneres als auch die neue Realität.

11. Der „neue“ Alltag kehrt ein: Wiederauferstehung

Nach dem Sieg über Sauron kehrt Frodo mit Sam zurück ins Auenland. Sie erleben, wie friedlich und unberührt es geblieben ist – als wäre all das Schwere nie geschehen. Und Frodo stellt fest: Er gehört irgendwie nicht mehr vollständig dorthin. Sein Inneres hat sich so stark verändert, dass er sich nicht mehr „passend“ fühlt. Äußerlich ist es nicht sichtbar, aber innerlich ist alles anders. 

Transfer: Ist mit dem erreichten Ziel alles nur noch rosa rot? Tatsächlich nicht. Sicher für eine Weile, aber es liegt in der Natur des Menschen, die Heldenreise immer wieder neu zu durchlaufen. Vielleicht schleicht sich mit der neuen Sicherheit auch wieder Langeweile ein. Oder es entstehen in anderen Lebensbereichen neue Herausforderungen. Eins ist auf jeden Fall klar: Du hast die Veränderung gemeistert und dabei nicht nur viele wertvolle Erfahrungen, sondern auch neue Kompetenzen, Ressourcen und Fähigkeiten gesammelt. Oft ist es so, dass du das besonders bemerkst, wenn du dich mit „alten“ Kolleg:innen triffst: Irgendwie gehörst du nicht mehr dazu. Aber das ist auch gut so. 

12. Erfahrungen weitergeben: die Rückkehr mit dem Elixier

Frodo versucht, wieder in sein altes Leben zu finden, sogar sein Buch zu schreiben („Der Herr der Ringe“ wird symbolisch von ihm und Bilbo verfasst) – aber er spürt: Etwas in mir ist für immer verändert. Somit beginnt ein neues Kapitel: Frodo verlässt Mittelerde mit den Elben – seine Aufgabe, Mittelerde zu retten, ist erfüllt, aber das Auenland kann nicht mehr sein Zuhause sein.

Transfer: Die Erfahrungen in der Veränderungsphase haben dich innerlich wachsen lassen. Vielleicht hilfst du mit deinen neuen Fähigkeiten anderen, die den Weg noch vor sich haben. Oder du brichst auf zu neuen Abenteuern, startest neue Projekte oder nimmst eine nächste Veränderung in Angriff. 

Gibt es immer ein Happy End?

Nun kennst du die Schritte der Heldenreise – und eine ganz typische Frage (die ich mir auch selbst stellte, als ich mich mit dem Prinzip beschäftigt habe): Gibt es denn immer ein Happy End? Nein, natürlich nicht. Sowohl im Leben nicht als auch in Filmen oder Büchern. 

Was du aus der Heldenreise für dich mitnehmen kannst

1. Jede Veränderung ist eine Reise

Wenn es sich gerade schwer oder verwirrend anfühlt, heißt das nicht automatisch, dass du scheiterst. Es heißt: Du bist auf dem Weg. Und der darf chaotisch, mutig, traurig und wunderschön zugleich sein. 


2. Du musst den Weg nicht allein gehen

Held:innen haben Verbündete, Mentoren und Weggefährten. Auch du darfst dir Unterstützung holen – und sie annehmen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Weisheit. Wähle bewusst, wen du dir an die Seite holst. Gerade Freunde und Familienmitglieder spenden zwar Trost, sind aber oft keine guten Ratgeber für Veränderungsprozesse, sofern sie nicht selbst schon ähnliche Prozesse erlebt haben.

3. Herausforderungen sind Lernchancen
Was sich wie ein Umweg anfühlt, ist oft der Teil der Reise, in dem du am meisten wächst. Genau da entsteht dein Wachstum – und gleichzeitig darfst du darauf achten, ausreichend Erholung einzuplanen, um Kraft zu tanken.

4. Du bist schon viel weiter, als du glaubst
Schau zurück auf die Stationen, die du schon gemeistert hast. Und frag dich: Welche Erfahrungen und Fähigkeiten hast du daraus mitgenommen? Auch, wenn du hier gelandet bist und all das liest, bist du schon auf der Reise, denn du beschäftigst dich aktiv mit dem Thema der Veränderung, statt nur davon zu träumen.

5. Es geht nicht nur ums Ziel – sondern darum, wer du auf dem Weg wirst.

Der neue Job, die Selbstständigkeit, die Klarheit – all das ist wichtig. Aber der eigentliche Schatz ist die Frau, die du auf dieser Reise wirst.

Fazit: Du bist die Heldin deiner Geschichte

Vielleicht fühlt sich dein Weg nicht immer heldenhaft an. Vielleicht sind da gerade mehr Zweifel als Mut, mehr Fragezeichen als Klarheit. Oder alleine der Gedanke daran hält dich davon ab, überhaupt für deine Wünsche loszugehen.

Aber genau das gehört zur Reise – und da jede:r von uns schon viele kleine oder große Heldenreisen – unbewusst – durchlebt hat, gibt dir dieser Beitrag vielleicht die Zuversicht: Es ist viel mehr möglich als du denkst, auch wenn der Weg gerade noch nicht klar zu sehen ist. Jede:r Held:in durchschreitet Täler.

Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir Mut geschenkt und deine Neugierde geweckt, wie wohl das nächste Kapitel deiner Reise aussieht. 

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Über die Autorin

Katja Smigerski ist kreativer Freigeist, Kommunikationsprofi, ausgebildeter Life & Business Coach (IHK) und Hypnotiseurin (TMI).

Die Darmstädterin unterstützt sensible, ehrgeizige Frauen bei ihrer beruflichen Neuorientierung. Ihre Überzeugung: Für einen erfüllten Job braucht es beides, Sinn und eine gesunde Selbstfürsorge.

In diesem Blog teilt sie Erfahrungen, Gedankenanstöße, Expertenwissen und Inspiration, die Impulse für mehr Klarheit, Selbstvertrauen und Umsetzung liefern.

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